Rügensche Kleinbahn lautet die korrekte Bezeichnung für dieses aus der Zeit gefallene Stückchen Infrastruktur, aber Rasender Roland ist natürlich viel hübscher. Sie sollten das Adjektiv nur nicht allzu ernst nehmen, denn hier rast natürlich niemand, stattdessen geht es eher gemächlich zu, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 30 km/h, aber das macht gar nichts, denn Sie sind ja schließlich im Urlaub.
Seit über hundert Jahren ist die Strecke in Betrieb. Sie führt von Putbus über Binz bis nach Göhren, macht zwischendurch in den Ostseebädern Sellin und Baabe halt und auch am Jagdschloss Granitz.
Acht verschiedene Dampflokomotiven, gebaut zwischen 1914 und 1954, kommen auf der Strecke zum Einsatz und auch die Waggons stammen größtenteils aus dieser Zeit. Die Betreibergesellschaft hält auf ihrer Website eine Menge Informationen zur eingesetzten Technik bereit und auch auf Wikipedia findet sich manches interessante Detail. Lokomotivfreunde kommen also auf Ihre Kosten.
Und auch die Nostalgiker: Wenn der Zug schnaufend und dampfend durch die Wälder zuckelt, macht sich bei den Passagieren pure Eisenbahnromantik breit. Man kennt das ja gar nicht mehr: Dass sich Fenster während der Fahrt öffnen und Köpfe herausstrecken lassen. Dass man im Einstiegsbereich hinter einem schmalen Geländer im Freien stehen kann. Dass der freundliche Schaffner Ihnen ein Loch in ihr Ticket knipst. Sogar einen Sommerwagen gibt es, ein Cabrio auf Schienen quasi. Und Radfahrer können Ihr Gefährt im Fahrradwagen mitnehmen.
Kurzum: Es ist ein großes, altmodisches Vergnügen und Sie sollten es nicht verpassen.
Bildnachweis: Webspione – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66793964
Links und Informationen:
Offizielle Website der Rügenschen Bäderbahn
Ausführlicher Eintrag bei Wikipedia
Im “Rasenden Roland” über Rügen schnaufen (NDR)
Artikel bei reisereporter.de
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